Hier erfahren Sie nun einiges über die Geschichte von Schnett.

 

verfasst von Arno Martin
Was ist die Hullefranznacht
Die Heimatstube in Schnett
Bilder der Heimatstube
B ilder aus dem Hotel Frankenblick

 


Geschichte von Schnett

Wie ist Schnett entstanden?
Durch die geographische Struktur der engen, wasserreichen Tälern entstanden mehrere Hammerwerke in
dem das gewonnene Erz aus den Berghängen des Thüringer Waldes verarbeitet wurde.
Zu der Verarbeitung des Erzes war Holzkohle von nöten. Dazu wurde eine Waldschneise in die Hochlagen des Gebirges geschlagen.
Die Waldschneise "tzu der Sneid", welche sich in die Richtung des Simmersberges erstreckte.
Im 13. Jhr, zur Zeit der 3. fränkischen Siedlungsperiode wurde die benötigte Holzkohle am Hang des Simmersberges
gleich vor Ort gemeilert. Wovon heute noch Holzkohlereste am Hang des Simmersberges zu finden sind.
Aufgrunddessen siedelten sich Meiler am Fusse des Simmersberges an.
1278 soll am Brünnhüggl das erste Haus bzw. Hüttla gestanden haben. Gegenüber kommt eine frische Quelle aus einem Felsen.
An dieser Stelle entspringt der Schnettersbach ( Schnetterschboach ). Dort stand früher ein Holztrog worin das Wasser gesammelt wurde.
Aus diesem Trog wurde das Wasser für den Haushalt geholt und die Tiere getränkt.
1410 wurde die erste Kapelle gebaut welche dem heiligen Oswald geweiht war. Auch heute heißt die
Kirche in Schnett " Sankt Oswald Kirche".
Die Ortschaft Schnett wurde im Jahre 1410 zum ersten mal urkundlich erwähnt im Zusammenhang
mit einer Geschenkungsurkunde an das Kloster Fulda.

Durch den gestiegenen Bedarf an Holzkohle der erzverarbeitenden Betriebe und
im 16. jhr entstandene Glasindustrie siedelten sich immer mehr Menschen an.
So waren im Bibertal und Schleusetal über 20 Wasserräder im Betrieb.
Durch die Einführung der Steinkohlebefeuerung in der Glasindustrie und durch die geringen Erzvorkommen,
brach der Erwerbszweig der Holzkohlenherstellung fast völlig weg.
Darauf mussten sich die Bewohner einen anderen Erwerbszweig suchen, um das überleben
in der rauhen Gebirgsregion zu sichern. So wendeten sie sich immer mehr der Holzverarbeitung zu, welche
im 17. Jhr. zu einem blühenden Gewerbe gewachsen war.
Durch die Herstellung und künstlerische Gestaltung von Truhen, Bauernmöbeln und Holzschachteln erlangte
die kleine Ortschaft Schnett auch über Landesgrenzen nach Bayern, Hessen, Nordbaden und Rheinland guten Ruf.
Die Holzverarbeitung sicherte den Bewohnern von Schnett bis Ende des 2. Weltkrieges ihr täglich Brot.

 

Mundart von Schnett

Schnett besitzt wie viele andere kleine Ortschaften im Oberen Waldgebiet seinen eigenen Dialekt. Es wird auch vom "Schnetter Dialekt" gesprochen. Lilli Schneider, ehemalige Lehrerin, begann damit, Erlebnisse und Vorgänge literarisch niederzuschreiben. 1991 schrieb Lilli Schneider das Buch "Mei Heimat is de Schnett". Unter der Adresse http://www.literaturversand.de/1999/0690.htm konnten Sie das Buch bestellen. Ich bin bereits auf der Suche nach einer neuer Verkaukfsquelle!

Einen kleine Episode:

Uff`n Sümmerschbarch

Harzdrückn kriechts jeds, wu a Zeit vu unnern Durf furt`muß blei. U dos künnt vu dr Siehnsucht. War in män Wooldderfla aufgewossn is, muß äfach ümmer widder amoal heem, muß widder amoal dann Sümmerschbarch naufklabber. Vu alln Seitna ku mer na gseah u u dr Südseitn krichn de Haüser nu`na wie de Witzela nur dr Gluck.

Einige wenige Begriffe übersetzt:

Kenne Sie weitere typische und alte Schnetterische Wörter?

Teilen Sie die mi bitte mit! Mail an: webmaster@schnett.de

Wörter des täglichen Gebrauchs
Sümmerschbarch
Simmersberg
Witzela
Küken
Hüttla
kleine Hütte
Werratool
Werratal
Stömpfl
Stöpsel
Oawed
am Abend
Hanaflink
Hänfling - Vogel
Krinitz
Kreuzschnabel - Vogel
Tützamäs
Meise - Vogel
Äsiedl
Einsiedel - Nachbarort
Häboch
Heubach - Nachbarort
Naüstoodt
Neustadt am Rennsteig
Frawoold
Frauenwald - Ort in der Nähe von Schnett
Herla
Großvater - alter Man
Fräla
Großmutter - alte Frau
Howerfalder
Haferfelder
Rangela
Feldrain
Batterla
Perlen
zitterscht`da wie Eschpaloab
zittern wie Espenlaub
Stöck
gerodete, zerkleinerte Baumstümpfe
Schniedhäns
Schnitzbank
Hüflbuunk
Hobelbank worauf geschnitzt/ gehobelt wurde
Laddla
Truhen, wurden auch selbst hergestellt
Zwirwel
Quirle, aus Holz geschnitzt
Kuchalöffl
Kuchenlöffel, wurden früher selber hergestellt
Hüfelspeah
Hobelspäne, Abfall vom schnitzen
Schanzla
Henkelkorb
Leamperie
hölzerne Wandverkleidung
gflicktn Tatschn
selbstgenähte Hausschuhe
Burchbüchla
Borgbüchlein, wurde das geborgte notiert
Huundfaacher
Handfeger
Stidt
Stadt
Strää
Streu in Form von Fichtenzweigen
Juhr
Rage, in Aufregung sein
Bach sänner Äller
Wiese in Schnett welche alten "Bach" gehört
Hampferla
eine Hand voll
Hälichoawed
Heillig Abend
Gaäbaütl
Geldbörse, Geldbeutel
Hullefraansnocht
Hullefranznacht
 
Bezeichnungen für Essen
Zammet und schwoarze Beer
Kartoffelbrei und Heidelbeeren
Göker
Hahn
Hoah
Huhn
Gässbudder
Ziegenbutter
Rafftla Broad
Scheiben Brot
an Weck
ein Semmel
Köpfla Kaffee
Tasse Kaffee
a Taaler Suppn
ein Teller Suppe
Laamsühl
Lebensöl - Kräuterschnaps
Zwiewl
Zwiebeln
Arwes
Erbsen
Mahl
Mehl
Spaack
Speck
Attöpfl
Kartoffel
Merch
Meerrettich
Knölla mit Flääsch und Brüh
Kartoffelklöße mit Fleisch und Soße
scwoarze Beer
Heidelbeeren
Hölberla
Preißelbeeren
Gelitzensaft
Lakritze
Hutzl
gedörrte Birnen
Quatschger
Pflaumen
Quatschgerschkuchn
Pflaumenkuchen
Kaaskuchn
Quarkkuchen
Moahkuchn
Mohnkuchen
Bröaseleskuchn
Streuselkuchen
Öpflkuchn
Apfelkuchen
Attöpfelskuchn
Kartoffelkuchen
Schleahwei
Schlehenwein
Hiftnwei
Hagebuttenwein
Millich
Milch
a Kattla
ein kleines Glas Bier
Öpfl
Äpfel
   
sollte man verstehen als Besucher in Schnett
batt
beten
Nübella moachen
Schluck machen
schnoberten
plapperten
stichfinster
stockfinster
züblt
zaust, zausen
staübert
stemmt sich dagegen
ollns
gleich
pleatzt
ballert
amend
vielleicht
grodnü
gegenüber
a linsla
ein bißchen
nachtn
gestern
murn
morgen
malattich
stets und ständig
   
typische Spitznamen von Schnett, teilweise heute noch im Gebrauch  
Furkeln
Siewier
alt Butz
Jobber
Kümmler
Lingse Gustav
Loch
Säbelnarr
Flötel
Blockser
Schliez
Pitsch
Schnurrese Lang
Bäernsen
Nickeln
Butterarsch
Strächle
Mölein
Prinz
Hollje
Lünz
Zillertaler
Kühmax
Breuern
Göwers
Tüttern
Hirsch
Wufflern
Sander
Hänzen

Teilweise Übersetzungen sind aus dem Buch "Mei Heimat is de Schnett" übernommen.

Schnetter Nationalhymne

Wir hanneln mit Kuchlöffel und zwirbel
mei Heimat is die Schnett,
da gibt's alla tag nur Schnippala und Suppen,
da warm mal in laben net fett
Heitri Heitro Heitrulla,
mei Heimat is die Schnett, (aus versahn)
da gibt's alla tag nur Schnippala und Suppen,
da warm mal in laben net fett!

Da Winter is wie in Sibierien,
ma moch net vor Tür,
da setz ma sich hinter sei Öffala,
und wart wenn's afarar wühr.
Heitri Heitro Heitrulla,
mei Heimat is die Schnett, (aus versahn)
da gibt's alla tag nur Schnippala und Suppen,
da warm mal in laben net fett!

Im Summer da kumma die Luftschnapper,
aus darer großen Stodt,
da griechense am mal schippala und suppen,
da warnsa am mal soht
Heitri Heitro Heitrulla,
mei Heimat is die Schnett, (aus versahn)
da gibt's alla tag Schnippala und Suppen,
da warm mal in laben net fett!

Die alten ham vögela gefangen,
da daussen in dan wold,
drum is es a kee wunner,
wenn mancher a vögela hot!
Heitri Heitro Heitrulla,
mei Heimat is die Schnett, (aus versahn)
da gibt's alla tag Schnippala und Suppen,
da warm mal in laben net fett!

Wir wohna so horch auf dem Bergla,
ma möch gern nauf der stern gestühr,
over das überlassma den Hähböcher,
die hotten das ja a scho für!
Heitri Heitro Heitrulla,
mei Heimat is die Schnett, (aus versahn)
da gibt's alla tag Schnippala und Suppen,
da warm mal in laben net fett!

Das onnern das waren die össeln,
hann manchen Sträch gemocht.
Ham an wold verköft für nen Kühkas,
und a gewitter ha gebracht!
Heitri Heitro Heitrulla,
mei Heimat is die Schnett, (aus versahn)
da gibt's alla tag Schnippala und Suppen,
da warm mal in laben net fett!

Es gibt noch mehrere Strophen des Liedes, sowie ist die Schreibweise einzelner Wörter
nicht genau bekannt! Anregungen und Vervollständigungen sind gerne Willkommen!

OliverGreiner©schnett